Donnerstag, 18. Februar 2016


Grammatische Deutschheit von Friedrich Rückert 

Grammatische Deutschheit

Neulich deutschten auf deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend,
Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der deutscheste sei.
Vier deutschnamig benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich:
Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.

Jetzt wettdeutschten sie, deutschend in grammatikalischer Deutschheit,
Deutscheren Komparativ, deutschesten Superlativ.
"Ich bin deutscher als deutsch." "Ich deutscherer." "Deutschester bin ich."
"Ich bin der Deutschereste oder der Deutschester."


Drauf durch Komparativ und Superlativ fortdeutschend,
Deutschten sie auf bis zum - Deutschesteresteresten,
Bis sie vor komparativistisch- und superlativistischer Deutschung
Den Positiv von deutsch hatten vergessen zuletzt.

Friedrich Rückert, 1788-1866

vor über 200 Jahre geschrieben, und so aktuell, als hätte er es den neuen  "Führern und Führerrinnen"  von heute gewidmet. 
(soeben im WDR 5 gehört)


6 Kommentare:

  1. Da habe ich wohl heute mal öfter das Radio ausgehabt ( ist nämlich "mein" Sender ).
    Köstlich!
    GLG
    Astrid

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  2. Oje, wie das passt... Danke fürs Zuhören und diese Entdeckung (ich höre zz. gar nichts...). Lieben Gruß Ghislana

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  3. gänzlich undeutsche grüße, mano

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  4. nachtrag: liebe lisa, schau mal hier:
    http://manoswelt.blogspot.de/2014/01/herumstreifende-wandergans.html

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    1. ahhh, ja. Das hatte ich nicht erinnert...war wohl unterwegs. Wunderbar, Dithmarschen läßt grüßen!

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    2. du sagst es! wie gern würde ich jetzt in husum sein!! und dann einen abstecher zu herrn nolde machen.

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