Dienstag, 24. November 2015

Stückwerk
erscheinen mir die meisten staatlichen Reaktionen auf die Anschläge in Paris, deren Dramatik fast inszeniert scheint, um wem zu nützen?,  wen ins staatsmännisch heroisch rechte Licht zu rücken...? Stückwerk, weil sie nur auf die Symptome zielen, Ursachen nicht einmal benennen.

Stückwerk auch all die Abwehrreaktionen,  Pseudomenschlichkeiten oder Wortfindungsschwierigkeiten  (Obergrenze - Kontingente...) von Politikern, Montagsspaziergängern ( denen ich dieses kleine Bildchen gemalt habe- bestimmt singen sie wieder ihre schönen deutschen Weihnachtslieder...)




 und Besitzständlern; wie auch die  so selten ans Grundsätzliche rührenden Oberflächenanalysen des  Medienvolkes.

Doch es gibt auch welche, die gründlich nachdenken: Hier las ich   einen Artikel, der in Worte fasst, was ich mal den tieferen und globaleren Blick auf das Weltgeschehen nennen will. 
Eine Analyse, die den Zustand unserer Weltgemeinschaft aus der leider realen Gegensätzlichkeit dessen begreift, was meine tiefste Überzeugung ist: Gerechtigkeit schafft Frieden. 

Es fällt mir schwer, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Weniger, weil ich konkrete Angst um mich selbst habe. Sondern, weil ich sehe, dass so viel Hass erwacht, Misstrauen geschürt wird, die Rattenfänger Erfolg haben, obwohl sie so unbeschreiblich dumme Dinge sagen- ob braun gefärbt oder pseudoreligiös, das ist fast ununterscheidbar im Grad der menschenverachtenden Stumpfheit. (Da rutscht was ab, wie es neulich ein Sozialarbeiter aus einem "problematischen" Viertel ausdrückte)
Und weil ich den "Ruck" nicht spüre, den weltweiten Willen, eine gerechtere Verteilung und wirkliche Bereitschaft zum Wandel einzuleiten. 

Gerechtigkeit und Klima. Unsere beiden sterbenskranken Patienten
siechen dahin und wir eilen ihnen nicht zur Hilfe. 

Und doch will ich in mir keine Verzagtheit dulden. Ich will auch trotz der kühlen und erschreckend, weil zutreffenden, Analyse dieses Artikels weiter den Blick dafür behalten, was alles gut läuft, wie viele Menschen guten Sinnes sind, was ich selbst ändern kann. Denn w i r  müssen uns ändern. 
 Und Erich Kästner  immer wieder Recht geben: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.





3 Kommentare:

  1. Heute war ich im Dorf einkaufen und bekam einen Gesprächsfetzen mit: "Und die Einwanderer kriegen alles kostenlos...". Auf meine Frage, was ihm denn jetzt fehle, ob ich ihm irgendwie helfen könne, betretenes Schweigen und Abwenden.
    Auf dass wir nicht kleinmütig werden und die zweifellos anstehenden Veränderungen des "westlichen" Lebensstils mit gestalten können, friedlich und gerecht und menschlich. Menschlichkeit - hoffentlich kein aussterbendes Wort. Lieben Gruß Ghislana

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  2. das, was im letzten absatz des artikels steht, habe ich schon oft gedacht. dort wo die menschen herkommen ist dieser terror alltäglich. und erich kästner war schon immer ein sehr kluger mann!
    lieben gruß von mano

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  3. ich hab mich in deinem Blog festgelesen ;)
    ich finde ihn sehr gut und vieles spricht mir aus der Seele
    auch ich versuche in all den "Schreckensmeldungen" den kleine Beitrag zu finden der einen Hoffnungsschimmer gibt
    leider wird ja meist nur das Schlimme weiter verbreitet.. es müsste eine "Tagesschau " nur für gute Nachrichten geben ..
    Liebe Grüße

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