Samstag, 20. Januar 2018

Zwischenmeldung


mein langes Schweigen hat nichts zu bedeuten,


außer
-dass ich meinen Laptop nicht aufklappen wollte
-dass ich anderes zu tun hatte, z.B. musste ich endlich meine uralte Lieblingsstrickjacke stopfen
-dass ich meinen Fotoapparat an fernem Orte vergaß
-dass das Leben tatsächlich manchmal ein ruhiger Fluss ist, was ich sehr schön finde




Ich arbeite weiter dran. Bis bald!


Erich Kästner
Der Januar
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. 
Man steht am Fenster und wird langsam alt. 

Die Amseln frieren.
Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heißt, die Tage würden wieder länger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr. 

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern.
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man’s auf allen Sendern,
dass sich auch unterm Himmel manches ändern
und, außer uns, viel besser werden soll. 

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.

9 Kommentare:

  1. Was für ein wunderschönes Bild, zum sich drin verlieren - in positivem Sinn!
    Liebe Grüße
    Moni

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  2. Schön! Belanglose Zeit nenn ich das. Hab ich grade auch. Ist gut. So wie das schöne Bild.
    GG
    Astrid

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  3. ...oh hoffentlich träumt es vom Frieden, liebe Lisa,
    das Jahr...und schön, dass dein Leben ruhig und gut ist,

    liebe Grüße Birgitt

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  4. Klingt alles ganz genau gut so. Das kleine Jahr will behutsam umsorgt sein. Ein wenig wie im Wochenbett...mit Ruhe, Zauberhaftigkeit, Seinlassen,...und ich bin beglückt von Deinem Zwischenstandspost :-). Liebe Grüße, Taija

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  5. das klingt gut! und dein ruhiger fluss ist so schön anzusehen und zu fühlen.
    in einem muss ich herrn kästner aber widersprechen: erfreulicherweise merkt man schon, dass die tage schon länger sind und es wieder viel länger hell draußen ist!
    hab weiter eine gute zeit!
    liebe grüße von mano

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  6. Habe dich schon vermisst - aber du machst es richtig! Danke für die Stopf-Erinnerung... hier liegt auch noch so ein Lieblingspullover...
    Liebe Grüße Ulrike

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  7. Dann lass es ruhig fließen, liebe Lisa! Wie oft ich den Kästner schon zur Januar-Waldwanderung mit hatte... Ach ja, das junge Jahr. Alles Liebe für dich! Viele Grüße Ghislana

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  8. DAs junge Jahr hat schon fast einen Monat rum, die Tage werden heller und die Knospen schwellen. Die Flüsse fließen und man steigt nie zweimal in den gleichen, das Leben lebt sich und das Herz wird weit. Ich wünsch Dir eine gute Zeit. Liebe Abendgrüße, Eva

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  9. gut zu lesen, dass bei dir alles im Fluss ist, und gut, dass es ein ruhiger Fluss ist
    mir geht es auch hin und wieder so, dass ich im Leben 1.0 bleibe und nicht bloggen mag
    es braucht diese Zeiten, denke ich
    umso schöner, jetzt wieder von dir zu lesen
    und von Kästner, den ich sehr schätze

    lieben Gruß
    Uta

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