Samstag, 15. September 2018

Seebrücke
Aus gegebenem Anlass hier der Text eines kleinen Beitrags bei der heutigen Münsteraner Seebrückendemo.
Da wir aus unserer Gemeinde heraus eine Mahnwache angeleiert haben, wurden wir gebeten, einen Redebeitrag aus christlicher Sicht beizusteuern. Das habe ich gern getan und da mich einige Teilnehmer fragten, ob sie das Manuskript haben könnten, habe ich ihnen gesagt, sie sollen bei "strohzugold" schauen.
Hier nun also mein Text:

Liebe Leute,

warum ich als Christin hier mitmache. Darüber soll ich ein paar Worte sagen.
Aber da muss ich was vorschicken:
Ich stehe hier als Lisa Kötter, mit einer Haltung , die ich mit Millionen Menschen teile. Mit Muslimen, Atheisten, Agnostikern, Juden, Buddhisten , Christen aller Coleur und und und...:
Uns alle verbindet eine menschliche Haltung.

Warum möchte ich dann als Christin hier was sagen?

Weil es , nicht nur in unserem Lande, tatsächlich Menschen gibt, die von einer „Rettung des christlichen Abendlandes“ sprechen oder schreien, damit aber in Wirklichkeit Abschottung und Ausgrenzung meinen. 
Sie haben Angst um Weihnachtsmärkte, aber wissen nichts davon( oder verschweigen es wohlweisslich...), dass Weihnachten kein Glühwein und süßerdieGlockennieklingen- Fest ist, sondern  dass dieses Ereignis vor 2000 Jahren der harte Beginn einer knallharten Lebensgeschichte war.....Mit Obdachlosigkeit, Flucht, Armut, mit Ausgrenzung, Verleumdung  und Hinrichtung.

Und freilich auch mit einer Botschaft. Und nun also:
Warum es für mich als Christin unumgänglich ist, die „Seebrücke“  zu unterstützen:

Als Christin kann ich keinem menschlichen Leid achselzuckend oder gleichgültig gegenüberstehen. Egal, ob ich es bei mir vor der Haustür sehe oder es über die Medien zu mir gelangt.
Als Christin kann ich auch keine politische Haltung oder politisches Handeln gutheißen, welches Elend und Sterben billigend in Kauf nimmt, um Ziele wie Abschreckung und Abschottung zu erreichen.

Diese Art des politischen Handelns ist populistisch. Sie ist menschenverachtend.

Das Schlimme an populistischen politischen Strömungen war und ist ja, dass es für sie Menschen gibt, auf die es nicht ankommt. Deren Leben und das ihrer Kinder und Nachkommen keine Rolle spielt und spielen soll in unserer Welt...

Papst Franziskus bezeichnet diese Haltung im Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ als „Ausschließen“ (Kap. 53,f) :
Er sagt darin, dass mit der Ausschließung  von Menschen ihre Zugehörigkeit zur Gesellschaft an der Wurzel getroffen ist. Die Ausgeschlossenen befinden sich nicht einfach in der Unterschicht oder am Rande der Gesellschaften, sie werden nicht einfach nur ausgebeutet und gehören zu den Machtlosen. Sondern sie stehen draußen. 
Sie sind Müll, „Abfall“

Weiter spricht er von einer tiefen anthropologischen Krise unserer Gesellschaften: 
Der Leugnung des Vorrangs des Menschen. 
Stattdessen sieht er eine „ neue erbarmungslose Form im Fetischismus des Geldes und der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht“ ( Kap. 55)

Durch die heutige Autonomie der Märkte, so Franziskus, wird das Kontrollrecht der Staaten bestritten, über den Schutz des Gemeinwohls zu wachen.( Kap. 56)

Ich persönlich würde jedem Politiker, bei dem diese Gesinnung in seinem politischen Denken und Tun zu Tage tritt, nahelegen, keiner Partei  angehören zu dürfen, die ein christliches „C“ im Namen führt,

Seit es Menschen gibt mit ihren Sehnsüchten nach einem guten Leben, nach ethischen Lebensweisen, nach Spiritualität und Geborgenheit, die sie ausdrücken in Märchen, Geschichten, Poesie und heiligen Schriften, haben sie sich auf den Weg gemacht, ihr Glück zu suchen. Bei all den Kleinsten Brüdern der Brüder Grimm, bei all den armen Töchtern in unseren modernen Film-Märchen akzeptieren wir dieses Streben nach einem guten Leben,  freuen uns, wenn den Helden und Heldinnen  ein Happy End beschieden ist....
Kämpfen sich aber unsere Zeitgenossen unter größten Gefahren und  oft genug unter  schwierigsten, oft gewalttätigen Umständen bis zu uns durch, bezeichnen wir sie  abwertend  und hämisch als Wirtschaftsflüchtlinge oder belegen sie mit schlimmeren Bezeichnungen. Damit sprechen wir ihnen das Recht ab, nach einem besseren Leben zu suchen.

Dieser Jesus Christus hat uns eine neue Sicht auf Gott gezeigt, indem er ihn mit Papa anredete und als liebendes Gegenüber begriff.  Nicht mehr zitternd vor Furcht als rachsüchtigen eifersüchtigen Patriarchen. 
Er wollte uns zeigen, wie wir miteinander leben können: Solidarisch.  Mit einer unbedingten Hinwendung zum Nächsten, zum „ geringsten Bruder“ . Das ist überhaupt nicht herablassend gemeint, denn dieser Geringste ist immer das Göttliche im Nächsten.
Wir sind alle Gottes geliebte Kinder. Und das ist nichts Geringes.  Namaste, der Gruß der Hindus meint das Gleiche: Ich ehre das Göttliche in Dir.

Wir müssen  uns umeinander kümmern.
Unbedingt! Da gibt es gar kein wenn und aber!!!
Wir Christen haben es da eigentlich gut. Denn wir haben noch etwas mit auf den Weg bekommen und  da sind wir wieder bei Weihnachten, denn da schallt es aus 1000 Engelkehlen: Ein lautes, stärkendes „Fürchte Dich nicht!“
Wir sind nämlich Erlöste. Alle. Wir alle.
Es kommt auf jeden Menschen an. Jedes Leben ist kostbar, jedes Leben ist heilig.

Darum: Sichere Häfen!
Rettet die Menschen!  Und nehmt sie auf in unserer Mitte!
Um Gottes Willen, rettet die Menschen!



Am Mittwoch wird Münsters Rat entscheiden, ob die Stadt bereit ist zusätzlich zum Soll noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen. So wie schon viele deutsche Städte.
Platz ist. Und Münster ist eine sehr reiche Stadt...

In der WN steht heute das Ergebnis einer Umfrage unter Münsters Bürgern: Über 60% sind demnach dafür, mehr Geflüchtete aufzunehmen. Gott sei Dank!
(leider lässt sich die Seite nicht im Internet aufrufen)





Donnerstag, 6. September 2018

Sie irren sehr , Herr Seehofer!

Migration ist nicht die Mutter aller Probleme, sondern die Mutter unserer Kultur.

Ohne Migration säßen wir hier noch verlaust in unseren Höhlen, hätten niemals von Jesus Christus gehört ( immerhin- Ihr C!), hätten kein Toilettenpapier und nicht einmal Kartoffeln zum Kraut.
Selbst das Bier wurde zum ersten Mal in der Südtürkei nah der Syrischen Grenze gebraut,
in Göbekli Tebe. 
Das heißt übrigens Bauchnabel.
Und dieser der Welt sind wir nun mal nicht. 
Und waren es erst recht nicht.

Mittwoch, 5. September 2018

September:
Besenhausen, Ausstellungsende und Sommerpost

Von der Ausstellung in Besenhausen hat sie so schön berichtet und bebildert, da bekommt man gut einen Eindruck.

am letzten WE habe ich einige Bilder einfach in die große Tanzlinde gehängt...

in meinem Wäldchen empfing spiegelndes Geäst die Besucher...


und die Pflaumenlaube schmückte ich mit den Früchten, die um mein altes grenzhaus herum reiften.

Schön wars. Viele nette Menschen, zufriedene Gesichter, gute Laune. Skulpturen und Bilder, die nun bei Sammlern ( freu) und in einem Schloss( wow!) oder in ganz normalen Häusern stehen und hängen und dort Freude bereiten.

hier seht Ihr meinen letzten Besucher. Er hatte es sich hinter einem Bild bequem gemacht...

mit meinen Kolleginnen planen wir für nächstes Jahr eine Ausstellung +. 
Kunst so und so...mal schauen.

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Nun habe ich Abschied genommen von Besenhausen. 

 
Leine bei Besenhausen


unsre lieben Gänschen am Hofteich
 

 
Ade!






Nicht ohne bei den Früchten und dem Gemüse aus den Gärten der Freunde  nochmal in die Vollen zu greifen. ...







Und auf meinem geliebten Pferdeberg...



...die Septemberschönheiten zu bewundern.





Besenhausen im Septermbermorgennebel...        




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Wieder zu Hause erwarteten mich die letzten drei Sommer-
Post-Kunst-Werke:

Bärbel ( ohne Blog)gab ihrer Frankreichliebe, meermäßig und kulinarisch, Ausdruck




Ingrid ( ohne Blog) barfußte putzmumter durch den schwedischen Sommer


Und Michelle schickte einen rein papierenen zarten meeresrauschenden Sommergruß


Vielen Dank den Künstlerinnen, ich bin ganz begeistert!

Und vielen Dank an Michaela und Tabea! Das POST-KUNST-WERK ist einfach eine supertolle Idee!