Donnerstag, 8. November 2018

Plastik. Und so...

Bis es unseren Politikern einfällt, dass die Welt noch kränker wird, wenn man die Autolobby und die Verpackungsindustrie weiter fast uneingeschränkt ihren Geschäften wie gehabt nachgehen lässt- nach dem Motto: Ach so, Erde kaputt? Nehmen wir ne neue....
müssen wir unsere Köpfe selber anstrengen.

Obwohl ich ja der Meinung bin, wir wählen unsere Volksvertreter, damit sie dem Volke dienen und also das Beste für die Menschen tun. Ergo das Beste für die Umwelt. Ergo umweltschonendes Verhalten belohnen, umweltschädliches Verhalten teuer machen. Beim Einzelnen sowie bei der Industrie. Und zwar radikal. Nicht Ohrenstäbchen verbieten und gleichzeitig Braunkohle verfeuern lassen wie im 19. Jahrhundert...HALLO!!!
Sie müssen es steuern. 
Und wir müssten uns drauf verlassen können.

 Aber sie tun es nicht.
Und wir können uns nicht drauf verlassen.
 Also denke ich.
Mein Kopf sagt zum Plastik:
1. eigentlich Sache der Politiker, aber die brauchen noch. 
2. es muss doch möglich sein, den Plastikeinkauf zu reduzieren, ohne das doppelte für Lebensmittel auszugeben. (Belohnen statt bestrafen!)
3. Es muss nicht 0% werden, aber erheblich weniger.





Nun habe ich es geschafft, ohne viel Aufwand, den Inhalt des gelben Sackes auf weniger als 1/3 zu schrumpfen:

1. Obst und Gemüse prinzipiell, egal wo ich einkaufe, nur unverpackt. Das meiste kaufe ich sowieso auf unserem tollen Wochenmarkt und bringe genug Beutel dorthin. Auch Käse und wenn man will Fleisch kann man hier bekommen, und inzwischen ist es auch normal seine Dosen oder( ich) Gläser mitzubringen.
Auch im Supermarkt kaufe ich Gemüse nur unverpackt. Das andere lasse ich liegen, ( hier finde ich die in Folien verschweißten Biogurken immer besonders absurd)

2. Getränke nur in Glasflaschen. Wir haben einen tollen Getränkelieferservice. Es ist bekannt, dass Plastikflaschen, auch echte Mehrwegflaschen, diverse Stoffe an die Getränke abgeben. Viele davon sind unseren Hormonen sehr ähnlich. Was damit feinstofflich all den Menschen passiert ist überhaupt nicht erforscht. Ganz abgesehen von dem- Plastik eben...

3. Milch in Glasflaschen. Yoghurt mache ich selbst. Das dauert in der Woche zusammengerechnet vielleicht 10 Minuten. Der Rest ist Warten... :-)

4. Kekse und Gebäck mache ich selbst. Schmeckt besser und ich weiß was drin ist.

5. Schampoo, Seifen und Co benutze ich , wenn überhaupt, sehr sparsam. Und nein, ich müffel nicht.

6. Reinigungsmittel: Waschmittel im Pappkarton, ansonsten siehe Punkt 5

7. Ansonsten überlege ich beim Einkauf immer kurz: Brauch ich das wirklich?




Natürlich gibt es trotzdem immer noch viel zu viel Plastik durch mein Dasein hier auf Erden. Aber 2/3 weniger hat mich echt gefreut. 


Und nun zum Verkehr:

Münster, meine Stadt, ist eine Fahrradstadt und das ist wunderbar.





Ich habe ein Auto. Das steht, wenn ich in Münster bin, 98 % der Zeit dumm rum. Leihen kann es jeder der mich fragt. 

 
...nein, das ist nicht mein Auto...


Ehrlichgesagt habe ich es nur, weil ich ca. 10x im Jahr damit in meine Landhäuschenwerkstatt nach Besenhausen fahre und IMMER große Stücke hin und her transportieren muss.
Ich überlege schon ziemlich lange, wie ich das anders organisieren könnte. Ist mir aber noch nichts eingefallen, was wirklich funktionieren würde. Ganz abgesehen von den grottenschlechten Zugverbindungen. :-(



 Mein Vorschlag gegen Stau, CO2 und Feinstaub, Herr Scheuer :

Jede r Bürger in bis 18 Jahren bekommt eine "Bahncard 100". Jede r ab 18 Jahren, der/die kein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor fährt und besitzt bekommt eine "Bahncard 100". Finanzierung: Kein Problem, wenn das Geld für den Strassenbau größtenteils verschoben wird auf den ÖPV. 
Güter ebenfalls auf die Schiene, reduzieren durch Steuerung der Verpackungsmengen( wobei da natürlich andere Ministerien zur Zusammenarbeit bereit sein müssen)
Auch im Verkehr gilt: Umweltverträgliches Verhalten belohnen, nicht bestrafen! 


Zu meinem Transportproblem fällt mir noch ein Bild von Früher ein:
Jeder Zug hatte einen Gepäckwagen. Da verstaute man alles was sperrig war. Es war normal, dass beim Halt des Zuges Leute sich ihre Fahrräder, große Koffer oder Kisten dort abholten. Das ging ganz schnell, ein Schaffner organisierte das. Das wäre dann auch was für meine Bilder....Und mein kleines Klapprad....

Ach wär das schön!
Und unsere Wohnstrassen würden wieder sichtbar, bespielbar, schlenderbar.
Unsere Plätze wieder zum Verweilen einladen statt zum Autoparken.
In Holland kann man in vielen Städten sehen, wie das gehen kann.
Aber da gibt es auch keine Autoindustrie...
Mensch, Mensch....

  

8 Kommentare:

  1. Noch nicht so konsequent in allem wie du, aber ohne Auto geht es gut in der Stadt...waschen tu ich übrigens meist mit Efeublättern.da schick ich dir mal was....
    LG
    Astrid

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  2. So aus dem Herzen gesprochen hast du: es gibt so viele < Kurisitäten< die ich nicht nachvollziehen kann. Nur ein Beispiel: auch ich finde Biogurken in Folie mehr als befremdlich.
    danke für deinen Post und Gruß zu dir
    heiDE

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  3. Liebe Lisa,
    jeder von uns kann Energie und Rohstoffe einsparen, auf welche Art und Weise man es tut, bleibt jedem selbst überlassen.
    viele Grüße Margot
    P.S. Schön, dass Du wohlbehalten aus Israel zurück bist

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  4. ...ja liebe Lisa,
    was wir tun können, das machen wir...und mahnen und fordern trotzdem immer weiter...

    liebe GRüße Birgitt

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  5. Nur alle 4 Wochen stelle ich einen nur knapp halb vollen gelben Sack raus - und sehe aber Berge von Säcken zweiwöchentlich zur Abholung stehen. Und eigentlich müssten es noch mehr sein, weil viele hier im Mehrfamilienhaus ihren Plastik-und Metallkram im Hausmüll entsorgen. Müll ist für mich das Aufregerthema Nr. 1! Das Traurige ist aber, dass sich nur die allerwenigsten Menschen Gedanken darum machen.
    Wenn es für unsere Meere nicht schon zu spät ist...
    Liebe Grüße Ulrike

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  6. schon seit längerem habe ich vieles umgestellt. in meiner tk gibt es z.b. kein plastik mehr, ich friere alles in gläsern oder papier ein. küchengerätschäften gibts nur noch aus holz, keramik, glas und edelstahl. das mit dem einkaufen - das hab ich schon oft geschrieben - ist auf dem land viel schwieriger. ich kann nicht mal eben 20 km zum wochenmarkt nach bs fahren, das geht leider nur manchmal. so bin ich auf die örtlichen supermärkte angewiesen und muss dann manchmal die besagte plastikgurke einkaufen oder verpackte biotomaten. so langsam stellen sich aber zumindest einige supermärkte um und man findet immer mehr unverpacktes obst und gemüse. für shampoo, cremes und co suche ich noch nach für mich geeigneten lösungen.

    der verkehr ist mein aufregthema nr 1 - die öffentlichen verbindungen sind hier so viel schlechter statt besser geworden und die bahn hat unsägliche zugausfälle und verspätungen. man ist ja schon froh, wenn mal züge pünktlich kommen. zu stoßzeiten sind sie auch noch völlig überfüllt, was besonders für ältere menschen echt eine qual ist. fahr mal 55 minuten in einem schlecht gefederten bus durch die lande ohne sitzplatz, das ist eine zumutung!!

    besonders schlimm finde ich auch, dass fast der gesamte güterverkehr auf die straße verlagert wurde. keine bundesregierung hat bisher - und das seit jahrzehnten!! - ein vernünftiges verkehrskonzept erarbeitet. ich wünsche mir auch für das platte land verkehrsverbindungen mindestens im 30-minuten-takt, bitte aber auch abends und am wochenende (da fährt hier 3x täglich ein bus!!). das können ja auch kleinbusse oder taxis sein. die preise sollten auch für kleine einkommen bezahlbar sein.
    der güterverkehr muss unbedingt wieder auf die schiene, da gäbe es so viele möglichkeiten.
    wir selbst fahren leider viel zu viel auto, aber das liegt eben an den miesen bedingungen und an den oftmals mangelnden einkaufsmöglichkeiten in der umgebung. ich möchte bitte auch nicht jede büroklammer im internet bestellen! damit macht man auch den bock zum gärtner und noch mehr wird auf die straße verlagert.

    ein thema, das glaube ich, uns alle sehr, sehr beschäftigt. danke für deinen beitrag, er lässt mich wieder verstärkt überlegen, wo ich vieles für mich selbst noch umweltfreundlicher gestalten kann.
    liebe grüße
    mano

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  7. Liebe Lisa,

    da sieht man doch mal wieder, was man alles tun kann! Deine Idee mit der Bahncard ist genial.
    In Phasen gelingt mir die Plastikreduktion gut, in anderen schwieriger und ganz ohne gelingt es mir nie. Leider ist es auch phasenweise Budget abhängig und ich wünschte, es gäbe Verpackungsverbote, so dass es leichter würde....

    Danke dir für Deinen Beitrag, machen wir weiter so und noch mehr!

    Taija

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  8. Du bist so herrlich praktisch... Die Bahncard 100-Idee ist toll. Ich bin glücklich, wenn ich es auf dem Land schaffe, mit einem gelben Sack pro Monat hinzukommen..., denn, siehe Manos Kommentar, die hiesigen kleinen Supermärkte führen fast nichts Unverpacktes trotz Nachfragen... kein Käse, keine Butter, nix Frisches ohne Plastikkleid drumrum... Obst und Gemüse kriege ich geschickt, im Pappkarton, habe einiges selber zu ernten oder aus dem hiesigen Biogarten... Im Sommerquartier... Jetzt in der Stadt ist es wieder leichter, es gibt einen gut sortierten Bioladen, einen Markt, zu dem ich meine Stoffbeutel mitnehmen kann. Bleiben die frischen Sachen aus der Milch..., das wenigste in Glas erhältlich, meist Plastik, weil es im Glas auch nicht so gern gekauft wird, zu schwer... Hm... Ich mache ja nun alles zu Fuß oder mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist manchmal unbequem, aber ich habe mich daran gewöhnt. Und was zu weit ist oder schlecht zu erreichen, entfällt (z. B. Abendveranstaltungen, da fährt kein Bus mehr aufs Land und Taxi ist teurer als die Konzertkarte...) oder ich überrede eine Autobesitzerin, daraus einen gemeinsamen Ausflug zu machen ;-)... Es geht viel, mehr, als wir denken, an der Konsequenz hapert es manchmal und auch daran, dass nicht alle im Haushalt Verkehrenden das so eng sehen wie ich. Und am Zeitfaktor. Meine Zeit in lange Busfahrten zum nächsten Bioladen zu investieren, nee, will ich nicht... Da warte ich dann auf die Gelegenheit, dass ich eh vorbeikomme, weil ich z. B. einen Tagestrip nach Berlin plane. Mein Tiefkühlschrank ist - bis auf ein paar Reste - inzwischen plastikgefäßfrei (bis auf die Schubladen des Kühlschranks selber...), das mit Gläsern funktioniert super, ich drehe sie erst zu, wenn der Inhalt gefroren ist, dann passiert nichts mehr). Für den (wenigen, den wir noch essen...) Schinken und den Käse (der muss allerdings sein...) haben wir Keramikgefäße mit Deckel im Kühlschrank, die dürfen dann gleich auf den Tisch ;-). Also weiter... und auf die Nerven gehen... Allerliebste Grüße zu dir - Ghislana

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